FedEx-Ausblick laesst Warnlampen an Finanzmaerkten aufleuchten

Die Zahlen des international aktiven Transport- und Paketdienstleisters FedEx konnten die Anleger in der vergangenen Woche zwar mehr als ueberzeugen, allerdings fuehrte der Ausblick des Managements fuer die weltwirtschaftliche Entwicklung zu einer herben Ernuechterung. Die Aussagen von FedEx werden an den Maerkten mit grossem Interesse verfolgt, da das Unternehmen einen Taktgeber fuer die Entwicklung der globalen Oekonomie darstellt. Laut des Managements wachse die Weltwirtschaft bei weitem nicht so stark wie erwartet, weshalb sich das Unternehmen zukuenftig guenstigerer Transportmoeglichkeiten bedienen wird.

FedEx ist eines der meist beachteten Unternehmen an den Finanzmaerkten

Das weltweit zweitgroesste Transportunternehmen geht im laufenden Jahr von einem weitaus langsameren Wachstum in den USA und in Uebersee aus als durch die meisten Analysten erwartet. CEO Alan Graf erklaerte, dass das derzeitige oekonomische Umfeld und die rasant gestiegenen Oel- und Benzinpreise die meisten Kunden des Unternehmens dazu veranlassten, ihren globalen Handel zu reduzieren oder nach guenstigeren Moeglichkeiten des Transports zu suchen. Die Maxime laute, so viel Geld wie moeglich fuer Transportdienste einzusparen, was zuletzt zu Zeiten der globalen Rezession beobachtet werden konnte.

FedEx steigerte seinen Firmengewinn im dritten Quartal enorm von $231 Millionen im Vorjahr auf $521 Million oder $1,65 pro Aktie. Das Gewinnergebnis lag sowohl oberhalb der Analystenerwartungen als auch der eigenen Firmenprognosen. Der Umsatz kletterte um 9% auf $10,56 Milliarden. Das Haar in der Suppe lieferte der warnende Ausblick des Unternehmens, woraufhin die Aktie von FedEx um mehr als 4% einbrach. Das Management wies im Rahmen einer Analystenkonferenz bereits darauf hin, dass sich diese Performance im Jahr 2012 nicht wiederholen lasse. Die groessten Sorgen bereite dem Unternehmen die aktuelle oekonomische Entwicklung in Europa und China. Hinzu komme der Faktor der rasant gestiegenen Oel- und Benzinpreise, die FedEx und seinen Kunden grosse Probleme bereiteten.

Wer die Aussagen des Managements von FedEx nuechtern interpretiert, wird leicht auf den Gedanken kommen, dass sich Europa wieder auf dem Weg in die Rezession befindet. Einige europaeische Staaten wie Irland oder Griechenland hat dieses Schicksal bereits ereilt. Ueberraschend ist das nicht, wenn man bedenkt, welch immense Schwierigkeiten die griechische Schuldenkrise dem Kontinent bereitete. Sollten Italien und Spanien dem Beispiel Griechenlands demnaechst folgen – wie vielseits erwartet – wuerde die Krise sich in ganz Europa wie ein Lauffeuer ausweiten. Die zuletzt aus China gemeldeten Konjunkturdaten geben ebenfalls wenig Anlass zur Freude, sondern weisen auf eine signifikante Abschwaechung der ueberhitzten Wirtschaft des Landes hin.

Darueber hinaus erweisen sich die rasant kletternden Benzinpreise als absolutes Gift fuer ein Unternehmen wie FedEx, das gaenzlich abhaengig ist vom Transport von Guetern per Lastwagen oder Flugzeug. Gruende fuer eine Trendwende an den globalen Rohoelmaerkten sind weit und breit nicht auszumachen, da die Liquiditaetsversorgung der Finanzmaerkte durch die Notenbanken Raum zu einer sich fortsetzenden Spekulation an den Rohoelmaerkten laesst, wohingegen das geopolitische Momentum – und ein drohender Iran-Krieg – die Preisentwicklung des schwarzen Goldes zusaetzlich befeuert.

Aus diesem Grunde ist es bemerkenswert, dass ein an den Finanzmaerkten viel beachtetes Unternehmen wie FedEx den Analysten an der Wall Street in ihr Notizbuch schreibt, dass sie zu optimistisch fuer die globale Wirtschaftsentwicklung in 2012 sind. Der mahnende Ausblick von FedEx fuer 2012 liess den Dow Jones Transport Index am vergangenen Donnerstag um 2,3% einbrechen, womit dieser wichtige Subindex den siebten Tag in Folge unter Abgaben litt. Dies ist letztendlich genau die Art von Entwicklung, die unter Dow Theoretikern und anderen auf das Momentum bedachten Marktakteueren die Warnlampen im Hinblick auf eine moegliche Trendwende an den Aktienmaerkten aufleuchten laesst. FedEx senkte die eigene Prognose fuer das aktuelle Fiskaljahr, das im Mai endet. Das FedEx Management lehnte es ab, die Uebernahmeplaene des Konkurrenzunternehmens UPS zu kommentieren, die vorsehen, den niederlaendischen Paketdienstleister TNT Express fuer rund $6,8 Milliarden zu uebernehmen. Bei FedEx verfolge man derartige Plaene im jetzigen Wirtschaftsumfeld nicht, wie es lapidar hiess.